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Wir reden heute viel über Kooperation. Über Nachhaltigkeit. Wir führen Diskussionen zu mehr Achtsamkeit und mehr Gleichberechtigung. Oberflächlich scheint es, als wollten wir nun endlich Frieden. Alle sollen sich vertragen und Freunde sein. Alle sollen gewinnen und keiner verlieren – Win/Win/Win. Dabei sagte mein Vater noch zu mir: „Junge, das Leben ist ein Kampf“.
Ja, was denn nun?
Kooperation oder Kampf?
Müssen wir gewinnen, und warum?
Was passiert mit Verlierern?
Was bedeutet es zu „gewinnen“?
Ja, das Leben ist ein Kampf, denn wir haben keine Alternative zum Gewinnen. Auf der Erde bleiben nur die Gewinner übrig, die Verlierer werden getilgt. Um zu gewinnen, muss nur eine Sache erreicht werden: dauerhaftes Überleben. Auch wenn wir kooperieren geht das immer auf Kosten eines Dritten. Gewinnen bedeutet schlussendlich Wachstum durch Verdrängung.
Wenn es um darum geht Verhandlungen zu gewinnen, ist das Ziel ist die richtigen Anpassungen zu finden, um dauerhaft zu überleben.
Laut Wikipedia ist das Wort „gewinnen“ Mittelhochdeutschen und geht auf das Althochdeutsche giwinnan „zu etwas gelangen; erlangen“ zurück; später „kämpfen; sich anstrengen; erlangen“; ebenso belegt im Germanischen gawennan „erlangen“. Gewinnen bedeutet also einen Kampf zum eigenen Vorteil zu entscheiden, wünschenswerte Ergebnisse erhalten.
Wir fangen mit dem Blick von oben an. Genauer gesagt mit der Sonne. Sie sendet kontinuierlich Energie zu Erde. Dadurch wird Materie in Bewegung gesetzt und chemische Reaktionen angetrieben. Über Milliarden Jahre haben sich aus der Materie Systeme entwickelt, die diese Energie in Wärme überführen –Lebewesen. So lange Energie fließt, wird die Natur angetrieben. Sie bleibt in Bewegung und diese Bewegung braucht Platz. Da Platz und Materie auf der Erde begrenzt sind, konkurrieren alle Lebewesen darum. Auf der Erde (inkl. aller Lebewesen) geschieht unter dem Strich nichts anderes, als die Umwandlung von Strahlungsenergie in Wärmeenergie.
Wir könnten die Natur in ihrer Gesamtheit, mit allen Lebewesen vom Virus bis zum Blauwal, als ein riesigen Organismus begreifen, der versucht möglichst viel Raum zu besetzen, um sich gegen das Sterben zu versichern. Quasi Diversifizierung. Gierig besetzt die Natur jeden cm² mit einer Lebensform. Neue Arten entstehen, mit neuen Eigenschaften, die zuvor unbevölkerte Nischen besetzen. Oder existierende Arten erreichen Orte ohne Konkurrenz. Asiatische Schweinepest in Europa, Der Hase in Australien und der Löwenzahn in jeder freien Asphaltritze. Die lebende Natur, in Form von lebenden Systemen, expandiert immerfort und besetzt neue Nischen.
In einer Nische wird sich das System ausbreiten, welches am besten an die herrschenden Bedingungen angepasst ist. Es verdrängt andere Systeme durch Entzug von Materie und Platz, weil es die verfügbare Energie effizienter für Wachstum und Akquisition Materie nutzt. Ein System setzt sich so lange durch, bis seine Eigenschaften nicht mehr zur Umwelt passen. Dann ist es Kräften ausgesetzt, die entweder seine Anpassung oder Zerstörung hervorrufen. Fragile Systeme werden vernichtet, stabile System bleiben und können sich vergrößern. Der Gewinner wächst, der Verlierer schrumpft.
Wenn in Nischen unterschiedliche Systeme aufeinander treffen, können drei Szenarien ablaufen:
Auch Kooperation, d.h. Verschmelzung zweier Systeme, führt letztlich zur Verdrängung eines Dritten, denn das neue System C muss auch Platz und Materie sichern. Gewinnen, also dauerhaftes überleben, bedeutet zumindest mittelbar die Tilgung anderer Systeme
Welche Eigenschaften lassen ein System langfristig gewinnen? Die Evolution der Lebewesen ist nur ein Abbild dieses Prinzips. Lebewesen haben die einzigartige Eigenschaft sich über Fortpflanzung an die Umgebung anzupassen. Eine Spinne hat einen definierten Körperbau, vorbestimmte Physiologie und ein fixes Verhaltensrepertoire. Solange diese Eigenschaften der Spinne ermöglichen zu überleben, ist keine Anpassung nötig. Ändert sich schlagartig die Umwelt, stirbt sie. Verändert sich die Umwelt nur graduell und lässt der Spinne Zeit zur Reproduktion, besteht die Chance zur Anpassung. Unter den frisch geschlüpften Spinnen sind vielleicht Exemplare, die passende Eigenschaften mitbringen, um in der neuen Umgebung zu überleben. Die einzelne Spinne kann sich nur begrenzt anpassen, aber die Abfolge aller Spinnen über die Zeit, passt sich kontinuierlich an. Durch negative Selektion werden unpassende Nachfahren aussortiert und die Angepassten bleiben bestehen. Anpassungsfähigkeit ist essentiell für dauerhaftes Überleben, sprich Gewinnen.
Im Tierreich wird Anpassung durch sexuelle Fortpflanzung erreicht. Auch bei uns findet genetische Anpassung durch negative Selektion statt. Doch der Homo sapiens sapiens ist speziell. Wir sind in der Lage in Echtzeit auf Veränderungen zu reagieren, indem wir unser Verhalten sofort an Umweltveränderungen anpasst. Es wird kalt, wir erstellen Kleidung. Zusätzlich können wir die Gedankenmuster, auf denen diese Anpassungen basieren, an andere Menschen zu übertragen. Gedanken -> Handlungsmuster -> physischer Effekt auf Lebewesen -> Anpassung oder Tilgung. Wir können uns durch geistige Fortpflanzung anpassen, also gewinnen.
Vielleicht findet die Evolution des Menschen mittlerweile eher auf der „meme“ Ebene statt. Dann ist die Frage: welche Gedankenmuster befördern das Überleben? Über Gruppen, über Einflussnahme, über Marketing, über Bücher und besonders über das Internet kann jeder seine Gedankenmuster an Millionen andere übertragen und in den globalen „Memepool“ einspeisen. Hier gilt das gleiche Prinzip. Wer durch Rhetorik, Einflussnahme, Verhandlungsgeschick und Selbstpräsentation sich und seinen Ideen mehr Platz verschafft, gewinnt.
Die Natur will ihr Überleben sichern und setzt alle Untersysteme (Lebewesen) einem Wettbewerb aus, damit immer der beste Kandidat den Job bekommt. Das gilt auch für uns Menschen: An die jetzige und zukünftige Umgebung so anpassen, dass Platz und Materie fürs Überleben zur Verfügung stehen. Gewinnen bedeutet schlussendlich Wachstum durch Verdrängung.
Dr. Christian Stumpp
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